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1. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 225

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
- 225 Infolge einer neuen knstlich geleiteten Abstimmung des Volkes (Plebiszit) wurde der Prinz-Prsident am 2. Dezember 1852, dem Jahrestage der Krnung Napoleons I., als Napoleon Iii. zum erblichen Kaiser der Franzosen ausgerufen. b) Seine Negierung. Gleich dem ersten Napoleon umgab sich .der neue Kaiser mit einem glnzenden Hofstaate, war aber auch eifrig daraus bedacht, die Wohlfahrt des Landes zu heben. Dnrch die Anlage von Land-nnd Wasserstraen, durch ein weit verzweigtes Eisenbahnnetz gab er der arbeitenden Bevlkerung eine reiche Beschftigung und erleichterte den Verkehr im ganzen Lande. Die Industrie blhte empor. Handel und Verkehr nahmen einen ungeahnten Aufschwung, und die reichen Natur- und Kunsterzeugnisse des Landes fanden neue Absatzgebiete in anderen Erdteilen. Paris wurde zu einer Festung ersten Ranges gemacht, im Innern der Stadt traten an Stelle der alten engen und krummen Straen prchtige Stadtviertel, und um die Stadt legten sich die herrlichen Boulevards, die nicht wenig dazu beitrugen, Paris zur Kapitale der Welt" zu machen, wie seine Einwohner sie mit Vorliebe zu nennen pflegten. Die beiden Pariser Weltaus-Stellungen von 1855 und 1867 lenkten die Augen der ganzen Welt ans die stolze Seinestadt. Ferner war Napoleon bestrebt, dem neuen Kaiserreiche eine fhrende und ausschlaggebende Stellung unter den europischen Staaten zu geben, um zugleich dem Nationalstolze der Franzosen zu schmeicheln. Paris wurde der Mittelpunkt der europischen Politik, und wie sein groer Oheim, so glaubte auch Napoleon Iii., die Geschicke der Völker und Staaten Europas leiten zu mssen. Seine bekannten Neujahrsreden an die sremden Gesandten bildeten jedesmal ein Ereignis fr die diplomatische Welt, und der Pariser Hos, wo die schne und stolze Kaiserin Eugeuie einen ungewhnlichen Glanz entfaltete, war wieder tonangebend fr die europische Mode. c) Seine Kriege. Um bei dem Wankelmut des franzsischen Volkes seinen Thron zu befestigen und der Eitelkeit der groen Nation" durch neuen Kriegsruhm zu schmeicheln, begann Napoleon mehrere Kriege; der erste war der Krimkrieg (1853-1856). Der russische Kaiser Nikolaus l. beanspruchte die Schutzherrschaft der smtliche Christen griechischen Bekenntnisses in der Trkei. Die Trken wiesen diese Forderung zurck und fanden bei Frankreich und England und spter auch bei Osterreich und Sardinien Hilfe, die smtlich an der Erhaltung der Trkei gegenber den russischen Eroberungsgelsten eine lebhaftes Interesse hatten. Die Trkei, Frankreich und England schickten ein Heer nach der Krim, besiegten die Russen und eroberten die Festung Sebastopol, die von den Russen unter der geschickten Leitung des Generals'totleben ein ganzes Jahr heldenmtig verteidigt wurde. Im Frieden zu Paris verlor Rußland die Vorherrschaft im Schwarzen Meere, das fr die Handelsflotten aller Nationen geffnet wurde, und ver-zichtete auf die Schutzherrschaft der Christen in der Trkei, doch wurden den Christen im osmanifchen Reiche gleiche Rechte mit den Muselmnnern gewhr-Brockmann. Lehrbuch der efchtchte. Iii. 15

2. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 253

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
staaten. Mit den europischen Staaten wurden mglichst lange Handels-Vertrge abgeschlossen, in Leipzig wurde ein Oberhandelsgericht errichtet und eilt Handelsgesetzbuch geschaffen. Zur Erleichterung des Verkehrs wurde ein allgemeines Mnzgesetz erlassen, dem alsbald eine gleichmige Regelung der Ma- und Gewichtsverhltuisse folgte. Die Regelung des Geldverkehrs bernahm die Reichsbank in Berlin mit ihren Zweigniederlassungen in allen greren Stdten des Reiches. Das Post- und T elegraphenwesen wurde vom Reiche') bernommen und von dem Staatssekretr des Reichspostamtes Heinrich von Stephan ein Weltpostverein gegrndet. Die Einfhrung der Postkarte, der Postauw eisung, sowie manche andere Neuein-richtungen, besonders ein einheitlicher, niedriger Portosatz erleichterten und hoben den Verkehr. Nach der Reichsverfassung sollten alle deutschen Eisenbahnen als ein einheitliches Netz verwaltet werden, was durch die Verstaatlichung der meisten Eisenbahnen in Preußen erleichtert wurde. Durch die Anlage von Nebenbahnen und den Bau von Gemeinde- (Kommunal-), Kreis- und Provinzial-straen wurden auch kleinere Ortschaften in den allgemeinen Verkehr hineingezogen. Zur Hebung des Handels, wie auch zur Verteidigung der Kste wurde der 1895 fertig gestellte Kaif er-Wilh elm- (Nord-Ostsee-) Kanal in Angriff genommen. Die Binnenschiffahrt erhielt eine erhebliche Frderung durch die Anlage von Kanlen (Elb- Trave-Kanal, Oder- Spree-Kanal) und durch die Regulierung von Flssen. c) Rechtswegen. Zur ferneren Einigung des Reiches diente eine einheitliche deutsche Gerichtsverfassung, die am 1. Oktober 1879 in Kraft trat. In Zivilsachen entscheiden Amts-, Lands- und Oberlandsgerichte, fr Straffachen bestehen Schffengerichte, Strafkammern und Schwurgerichte. Der hchste Gerichtshof ist das Reichsgericht in Leipzig. Das Jahr 1872 brachte ein deutsches Strafgesetzbuch, das Jahr 1879 eine gemeinsame Zivil- und Strafprozeordnung. Die Bearbeitung des Brgerlichen Gesetz-buch es wurde 1896 fertiggestellt; es trat mit dem 1. Januar 1900 in Kraft. Durch Gefetz vom Jahre 1876 wurde die Ziviltrauung als obligatorisch eingefhrt; Geburten, Eheschlieungen und Sterbeflle mffen feit dieser.zeit auf dem Standesamte beurkundet werden. 3. Schule, Ku^st und Kirche. Der Unterricht in den Volks-schulen wurde in Preußen durch die Allgemeinen Bestimmungen" geordnet und gefrdert und der Lehrermangel durch Grndung neuer J) Nur Bayern hat seine eigene Post- und Telegraphenverwaltung.

3. Vaterländische Geschichte in Bildern - S. 72

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
72 seines Pferdes in groe Lebensgefahr. Zwei Tage hierauf griff Napoleon die Englnder bei Waterloo (sdlich von Brssel) an. Mutig schlugen sie alle Angriffe zurck. Allmhlich wurde die Kraft erschpft, und ihr General Wellington rief: Ich wollte, es wre Nacht. oder die Preußen kmen!" Und Blcher kam und griff die Franzosen im Rcken an. Sie wurden geschlagen und strzten sich unter dem Rufe: Rette sich, wer kann!" in die Flucht. Friede. Zum zweitenmal ging es nach Frankreich, zum zweiten-mal hielten die siegreichen Truppen ihren Einzug in Frankreichs Haupt-stadt; zum zweitenmale wurde Friede geschlossen. Frank-reich mute hohe Kriegskosten zahlen, drei Jahre ein frem-des Heer in feinen Festungen unterhalten, alle geraubten Schtze und die preuischen Fahnen wieder herausgeben und Gebiete am Rheine abtreten. - Napoleon wurde nach der Insel St. Helena (westlich vom sdlichen Afrika) verbannt, wo er 1821 starb. Die Verhandlungen in Wien waren unterdessen zum Abschlu gebracht. Preußen blieb zwar kleiner, als vor dem unglcklichen Kriege; doch tauschte es fr polnische Landesteile deutsche Gebiete ein. Unter anderen erhielt es die Rheinprovinz, sowie die Pro-vinzen Westsalen und Sachsen in ihrem jetzigen Umfange. V. Die Friedensjahre von 18151840. Verwaltung des Staates. Nach den glorreichen Freiheitskriegen erfreute sich unser Vaterland eines vieljhrigen Friedens. Zur besseren Verwaltung teilte der König den preuischen Staat in Pro-vinzen. Regierungsbezirke und Kreise ein. An die Spitze einer Provinz stellte er einen Oberprsideuten; dem Regierungs-bezirke stand ein Regierungsprsident vor; jeder Kreis hatte einen Land rat. fandet und Perkehr. Die sechs stlichen Provinzen des preuischen Staates lagen getrennt von den beiden westlichen, Rheinland un) West-seilen. Zwischen ihnen befanden sich andere deutsche Gebiete. Sollten Waren aus dein einen Teile znrn andern befrdert iverden, dann muten sie verzollt, d. h. es muszten beim Ueberschreiten der Laudesgrenze Ab-gaben entrichtet werden. Das erschwerte den Handel und verteuerte die Waren. Der König grndete den Zollverein. Die Staaten, welche diesem beitraten, lieen alle Gter zollfrei ein- und ausgehen. Hierdurch hob sich Handel und Verkehr, und die Waren wurden billiger. Der Zoll-verein legte bereits den Grnnd zur spteren Einigung Deutschlands unter Preuens Fhrung. Auch Straen wurden in dieser Zeit gebaut, und das Postwesen erhielt manch? Ver-Besserung. 1816 fuhr das erste Dampfschiff anf dem Rheine, und 1838 wurde Berlin mit Potsdam durch die erste Eisenbahn verbunden. Sorge fr die Schulen. Des Knigs Wille war, da alle Kinder die ntigen Schulkenntnisse besitzen sollten; deshalb fhrte er

4. Vaterländische Geschichte in Bildern - S. 104

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
101 - wurde mit China ein Vertrag geschlossen, nach dem der Hafen Kiautschou und ein angrenzendes Gebiet den Dentschen berlassen wurde. Als im Jahre 1900 in China ein Aufstand ausbrach, wo-durch Leben und Besitztum zahlreicher Missionare, Beamte und Kaufleute vernichtet und der deutsche Gesandte Freiherr von Ketteler er-mordet wurde, schickte auch der Deutsche Kaiser seine Soldaten nach China und verlangte volle Shne. Bei der Zerstrung der Takusorts haben sich die Deutschen rhmlich ausgezeichnet. Auch einen Aufstand in Sdwestafrika haben die dentschen Soldaten im Jahre 1904 tapfer niedergeschlagen. Die Insel Helgoland ist wieder mit dem Mutter- lande vereinigt. Zur Frderung des Handels wurden die Post-anstalten und Eisenbahnen vermehrt und Erleichterungen bei deren Benutzung einge-fhrt. Am 22. Juni 1895 wurde der Kaiser-Wil-helm-Kanal erffnet, der die Ostsee mit der Nordsee verbindet. Es war dies zu-gleich ein groes Friedensfest, bei dem fast alle bedeutenden Staaten vertreten waren. Den nordwestlichen Teil von West-falendurchschneidet der Kanal von Dortmund nach den Emshfen, der das groe Industrie- und Kohlenviertel von Westfalen mit der See verbindet. Um die groen Wasserstraen des nord-deutschen Tieflandes miteinander in Verbindung zu brin-gen und dieses Gebiet noch mehr fr den Handel zu er-schlieen, ist der Ausbau des Mittellandkanals ins Auge gefat. Sorge fr die geistige Bildung. Die Schule soll die Gottes-furcht in den Herzen der Kinder pflegen, sie zur Liebe fr Kaiser und Reich erziehen, auf die Frsorge des Staates fr alle Volksklassen hinweisen und dadurch der Verbreitnng der verderblichen Anschauungen der Sozialdemokraten entgegen arbeiten. Die Bedrfnisse des tglichen Lebens sollen in der Schule bercksichtigt, aber neben der geistigen Ausbildung soll auch die krperliche nicht vernachlssigt werden. Fr Albrecht der Br. Siegesallee, (auptftgur.)

5. Geschichte des preußischen Staates - S. 136

1900 - Münster i. W. : Schöningh
— 136 — der Landwirtschaft immer mehr zur Anwendung, das gewaltige Aufblühen der Industrie und des Handels bot ein weites und leistungsfähiges Absatzgebiet, der Wert des Bodens hob sich um das Doppelte. Zur Hebung des Handels wurden weite Strecken von Landstraßen und Eisenbahnen angelegt, so die Ostbahn, die bergisch-mär-krsche, he Köln-Mindener, die westfälische Eisenbahn. Die Fluß- und Seedampfschiffahrt hob sich bedeutend, und zur Förderung des Seehandels und zur Sicherung Preußens im Welthandel schns der König eine Kriegsflotte und erwarb (1853) den Jadebusen an der Nordsee. — An Stelle des optischen Telegraphen trat die elektromagnetische Fernschrift. Im Jahre 1849 wurde die erste telegraphische Depesche aufgegeben, und 1853 hatten die preußischen Telegraphenlinien bereits eine Länge von 107000 km. Unter ausgiebiger Benutzung der Dampfkraft nahm das Fabrikwesen einen gewaltigen Aufschwung. Die Gußstahlfabrik von Krupp m Essen bekam als Geschützfabrik Weltruf; Borfigs Maschinen und Lokomotiven verdrängten bald die ausländischen aus ganz Deutschland und suchten sich in andern Ländern Eingang zu verschaffe«. Solingen erlangte eine große Bedeutung durch seine Stahlwaren, und die großen Spinnereien und Webereien, besonders die in Elberfeld und Barmen, deckten nicht nur den Bedarf im eigenen Lande, sondern gewannen ein ehrenvolles Ansehen auf dem Weltmärkte. — Der Bergbau, besonders die Förderung von Kohlen, gelangte zu hoher Blüte. — Die Einführung des Petroleums und die Erfindung des Leuchtgases gaben Straßen und Wohnungen ein besseres Licht. Handel und Gewerbe hatten einen solchen Aufschwung genommen, daß hierfür ein eigenes Ministerium geschaffen werden mußte. *) Sorge für Wissenschaft und Kunst. Für Wiffenfchaft und Kunst sorgte der geistig so hoch begabte Fürst in wahrhaft königlicher Weise. Berühmte Gelehrte, Dichter, Maler und Bildhauer berief er nach Preußen, vor allem nach Berlin. Von den Gelehrten feien nur genannt die Kenner der deutschen Vorzeit und die Begründer der vergleichenden Sprachforschung, die Gebrüder Jakob und Wilhelm Grimm, der Astronom Encke, der Geograph Karl Ritter, die Geschichtsschreiber Ranke, Raumer und Mommsen, ferner der große Naturforscher Alexander von Humboldt. — Der Sänger der Freiheit, Ernst Moritz Arndt, erhielt eine Professur an der Hochschule zu Bonn, die Dichter Ludwig Tieck, August Wilhelm von Schlegel und Friedrich Rückert erfreuten sich ganz besonders der königlichen Huld. In Berlin und Düsseldorf entstanden bedeutende Mal er sch ulen. Peter von Cornelius, der Schöpfer des „jüngsten Gerichtes", und Wilhelm von Kanlbach, bekannt durch seiu Gemälde „die Zer- a) Erg. Nr. 34.

6. Die neuere Zeit - S. 107

1872 - Paderborn : Schöningh
- 107 — Vertrieb gewisser Waaren ausschliesslich gestattet wurde, bedeutend gehemmt. Die Handelswege und Verkehrsstrassen wurden verbessert, und durch Anlage von Canälen, unter denen der von Languedoc oder der Canal du midi der bedeutendste ist, wurde die Verbindung zu Wasser befördert. Der Handel mit überseeischen Ländern wurde durch Anlage von Colonien und durch Handelsverträge gehoben. Der Ackerbau erfreute sich nicht in gleichem Masse der Fürsorge des Ministers; daher fühlten die Landbewohner den Druck der kostspieligen Regierung mehr als die gewerbtreibenden Städte. b) Das Kriegswesen erhielt durch den Kriegsminister Louvois einen neuen Aufschwung. Dieser verbesserte die Bewaffnung durch Einführung des Bajonnets, hob das Ansehn des bisher wenig geachteten Soldatenstandes und führte eine strenge Kriegszucht ein. Das Heer belief sich auf eine Friedensstärke von 100,000 und eine Kriegsstärke von 300,000 Mann und war damals schon der Zahl nach bei weitem das stärkste in Europa. Der Ingenieur Vauban sicherte das Land namentlich an der Nordostseite durch eine doppelte Reihe vortrefflicher Festungen. Tüchtige Feldherrn, wie Conde, Turenne, Luxembourg, Catinat, Vendome, Villars standen an der Spitze der Heere. c) Literatur und Kunst. Nach dem Beispiele Ri-chelieus, des Gründers der französischen Academie, legte der König mehre Academien an. Die Academie des inscrip-tions et des lettres beschäftigte sich mit der Alterthumskunde und Philologie, die Academie des sciences mit der Mathematik und den Naturwissenschaften, die Academie des beaux arts mit den schönen Künsten. Daneben gab es noch eine Academie der Malerei und der Baukunst. Die französische Literatur erlebte unter ihm ihr goldenes Zeitalter. Unter den Dichtem glänzte Moliere (f 1673) als Lustspieldichter, Corneille (t 1685) und Racine (f 1699) als Tragiker. Jean de Lafontaine wurde als Fabeldichter, Boileau als Satiriker und Kunstrichter berühmt. Als Kanzelredner ragten Bossuet, Massillon und Fenelon, der Verfasser der Abenteuer des Telemach, hervor. Die Baukunst erhielt, obwohl Ludwig grosse Summen auf den Ausbau seines glänzenden Lustschlosses zu Versailles und die Verschönerung der Tuilerien und des

7. Die neuere Zeit - S. 109

1872 - Paderborn : Schöningh
— 109 — Gleichgewichts besorgt, gegen die französische Vergrösserungs-sucht in die Schranken getreten wären. Schon beim Tode Ferdinand Iii. (1657) hatte sich Ludwig bemüht die Wahl seines Sohnes zum Nachfolger zu hintertreiben; ja er dachte sogar selbst daran die Kaiserkrone zu erwerben und liess es zu diesem Zwecke an Geld und Versprechungen nicht fehlen. Indess die Kurfürsten wählten, insbesondere auf den Rath Friedrich Wilhelms von Brandenburg nach einjährigem Zwischenreich Ferdinands Sohn Leopold I. (1658—1705) zum Kaiser. Jedoch gelang es Mazarin mehrere Fürsten des westlichen Deutschlands zu einem Rheinbünde zu vereinigen, 1658. Während so des Kaisers Einfluss im Westen des Reiches gelähmt wurde, drohten im Osten die Türken, welche durch Ludwig beständig zum Kriege angereizt wurden. Die Kriege und Unternehmungen, durch welche Ludwig Xiv. sein Reich zu vergrößern und seine Macht nach aussenhin zu verstärken suchte, sind: 1. Der Devolutionskrieg, 1667—1668, beendet durch den Frieden zu Aachen. 2. Der holländische Krieg, beendet durch die Friedensschlüsse zu Nym wegen, 1678 und St. Germain, 1679. 3. Die Reunionen, 1684, eigentlich kein Krieg, sondern ein Länderraub im Frieden, beendet durch den Waffenstillstand zu Regensburg, 1684. 4. Der Pfalz-Orleanssche Krieg, 1688—1697, beendet durch den Ryswicker Frieden. 5. Der spanische Erbfolgekrieg, 1701—1714, beendet durch die Friedensschlüsse zu Utrecht, Rastatt und Baden. 1. Devolutionskrieg oder der erste Raubkrieg, 1667—1668. §. 25. Nach dem Tode seines Schwiegervaters Philipps Iv. von Spanien machte Ludwig auf einen Theil der spanischen Niederlande (Brabant) Anspruch, obwohl seine Gemahlin Maria Theresia vor ihrer Heirath auf alle Theile der spanischen Monarchie Verzicht geleistet hatte. Er stützte sich dabei auf das in einem Theile der Niederlande, allerdings nur in privatrechtlicher Beziehung, geltende Devolutionsrecht, wonach den Kindern erster Ehe das während derselben Erworbene ausschliesslich zufiel. Da der spanische König Karl Ii., welcher aus der zweiten Ehe Philipps Iv. stammte, natürlich diese

8. Die neuere Zeit - S. 338

1872 - Paderborn : Schöningh
— 338 — Welt. Der von Gauss 1833 erfundene, von dem Amerikaner Morse 1844 verbesserte elektro-magnetische Telegraph trägt das Wort fast mit Gedankenschnelle selbst durch die Tiefen des Meeres von einem Ende der Erde zum andern. Grossartige Weltausstellungen zu London (1851) und zu Paris (1867) zeigten der erstaunten Menschheit die riesigen Fortschritte der Gewerbthätigkeit. Der von dem französischen Consul von Lesseps 1869 angelegte Canal von Suez und die Bahn über den Mont Cenis sind Schöpfungen, welche alle Wunderwerke der Vorzeit tief in Schatten stellen. 1

9. Das Mittelalter - S. 14

1881 - Paderborn : Schöningh
— 14 — Ganzen mit geschlossenem Gerichts- und Heerwesen bildete einen Gau, welcher in Unterabteilungen, Hunderte, zerfiel. An der Spitze des Gaues standen Vorsteher (principes). Die Verwaltung und Regierung desselben geschah grösstenteils durch die Gauversammlung (thing), welche bei Neu- oder Vollmond berufen wurde. Ausser diesen echten oder ungebotenen Versammlungen gab es noch ausserordentliche oder gebotene. Die Leitung der Gauversammlungen übernahmen die Priester; sie geboten Schweigen, wenn ein Redner auftrat, sie konnten auch die Versammlung auflösen. Als Sprecher konnte jeder auftreten, welcher durch Alter, Adel, Kriegsruhm oder Beredsamkeit in Ansehn stand. Die Annahme eines Vorschlags geschah durch Zusammenschlagen der Waffen, die Ablehnung durch Gemurr. Die Versammlung entschied über Gesetzvorlagen, über Krieg und Frieden, sowie über die Wahl der Heerführer, Gauvorsteher (Gaugrafen) und Richter. Kriege der Römer gegen die Germanen. § 9. 1. Die Kriege der Römer gegen die Teutonen und Cimbern s. Bd. I, 8. 329, die Feldzüge des Cäsar gegen die Germanen Bd. I, S. 364. 2. Die Feldzüge des Drusus 12-9 v. Chr. Nachdem die Stiefsöhne des Augustus Drusus und Tiberius im Jahre 15 die Rhätier, Vindelicier und Noriker unterworfen hatten, begann Drusus seine Feldzüge im eigentlichen Deutschland. Ehe er vom Rhein aus in das Innere des unwegsamen Landes einzudringen versuchte, liess er einen Kanal zwischen dem Rhein und dem Flevosee (jetzt ein Meerbusen, die Zuydersee) bauen, um so der gefährlichen Schiffahrt um die holländische Küste überhoben zu sein. Dann segelte er auf seinem 1. Feldzuge durch die Nordsee und griff die Völker an der oberen Ems und der unteren Weser, die Brukterer und Chauken an. Auf dem 2. und 3. Feldzuge drang er zu Lande in das Gebiet der Cherusker vor.x) 1. Zug. Der erste Feldzug war gegen die Völker an der Ems und der unteren Weser gerichtet. Er besiegte zuerst die Usipeter und Sigambrer, um sie vom Rheinüb er gange abzuhalten, fuhr dann mit der Flotte durch die l) Dederich, die Feldzüge des Drusus u. Tiberius in das nordwestl. Germanien. 1869. — Watterich, Die Germanen des Rheins 1872. — Hertzberg, Die Feldzüge der Römer in Deutschland unter den Kaisern Augustus und Tiberius. 1872. *

10. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 10

1913 - Paderborn : Schöningh
10 Geschichte der Germanen im Altertum. (Segner besiegt und entging der allgemeinen Vernichtung durch die Flucht der den Rhein. Seitdem mar der Rhein die Grenze zwischen dem rmischen Reiche, dem nun auch Gallien angehrte, und den (Sermanen. Um diese von weiteren Einfllen in das linksrheinische Gebiet abzuschrecken, berschritt Csar mit einem Heere zweimal (55 und 53) in der (Segend von Coblenz den Strom, kehrte aber, da die feindlichen Germanenstmme einem Kampf auswichen, bald Wieder auf das rmische Ufer zurck. b) Die Rmerherrschaft zwischen Rhein und Elbe. Neue Einflle rechtsrheinischer Germanen in Gallien veranlagten unter dem Kaiser Augustus (30 v. Chr. 14 n. Chr.) eine starke Befestigung der Rheinlinie. Dessen Stiefsohn Drusus baute etwa fnfzig Kastelle am linken Rheinufer, von denen Straburg (Argentoratum), Mainz (Mogontiacum) und Xanten (castra vetera. auerdem Coblenz, Cln, Neu) am wichtigsten waren. Die lange Festungskette wurde von einem stehen-den Heere von 8 Legionen (80000 Mann) geschtzt, und zur Ver-waltung dieser Militrgrenze wurde das Gebiet am linken Rheinufer in die beiden Provinzen Ober- und Untergermanien eingeteilt. Augustus versuchte aber auch die rmischen Grenzen gegen die Germanen vorzuschieben. Seine Stiefshne Tiberius und Drusus unterwarfen die Vlkerschaften sdlich der oberen und mittleren Donau, so da auch an diesem (~ kom Germanen und Rmerreich aneinander grenzten. Drusus wandte sich dann der Eroberung des rechtsrheinischen Germanien zu (12 9 v. Chr.). Er benutzte auch den Seeweg zum Angriffe auf die Germanen. Um dabei die gefhrliche Schiffahrt durch das Rheindelta um die hollndische Kste zu vermeiden, lie er einen Kanal zwischen dem Rhein und dem Flevosee (jetzt Zuidersee) bauen. Auf diesem Wege segelte er bei seinem ersten Zuge in die Nordsee, unterwarf die Bataver und Friesen und verwstete das Land der Stmme an der unteren Ems und Weser. Die nchsten Feldzge unternahm er zu Lande und legte auf ihnen auch bereits feste Heerstraen und Kastelle im feindlichen Gebiete an, so das Kastell Aliso an der Lippe. Auf seinem letzten Feld-
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